Luise Mirsch

Luise Mirsch

Die im Februar 1939 geborene Luise Mirsch wuchs in Hohenelbe am Riesengebirge unter einfachen Verhältnissen auf. Prägend war der kleine Bauernhof der Großeltern und der musikversessene Vater, ein Steinmetz. Der Krieg machte einen Bogen um ihre engere Heimat, umso schwieriger wurde die Nachkriegszeit für die Familie. 1946 wurden sie umgesiedelt, vom Riesengebirge ausgerechnet nach Pommern, auf die Insel Usedom. Allerdings war dieser Ort u.a. durch Flüchtlinge verschiedenster Herkunft ein wahrer Schmelztiegel, in dem noch Teile der alten Bädertradition (z.B. das Kurorchester) nachwirkten. Luise war gut in der Schule, lernte Klavier und Flöte, war kontaktfreudig und offen für alle kulturellen Anregungen.
Mit bestens bestandenem Abitur standen ihr alle Wege offen. 1958 nahm sie ein Studium der Musikwissenschaft an der Berliner Humboldt-Uni auf. Und sie besuchte zeitweilig jeden Abend eine Veranstaltung. Auch der Besuch von Jazz-Konzerte in Westberlin war ganz selbstverständlich für die angehende Musikwissenschaftlerin. Nach kurzem Intermezzo in Potsdam folgte sie dem Ruf zum Rundfunk nach Berlin, in die Musikredaktion von Radio DDR. Dort war sie nicht nur Redakteurin verschiedener Sendeformate, sondern bald auch Musikproduzentin. 1973 wurde im DDR-Rundfunk die Musikproduktion vom Sendebetrieb abgekoppelt, und damit eine völlig neue Hauptabteilung gegründet. Luise Mirsch war von der ersten Stunde an dabei und wurde die wohl profilierteste Musikproduzentin der DDR-Rock und Popmusik. Ihrer nie nachlassenden Neugier verdankten zahllose Interpreten und Bands ihren kommerziellen Durchbruch. Ihre sensible, kompetente Betreuung ermöglichten kreative Entfaltung und unverwechselbare, bis heute nachwirkende Profile.

Wir danken Luise Mirsch herzlich für dieses Gespräch!

Das Gespräch mit Frau Mirsch wurde am 24. Mai 2016 aufgezeichnet und hat eine Länge von 1:39:31 h.

Sehen Sie hier direkt das Gespräch mit Frau Mirsch

nächstes Interview mit: Dietrich Mühlberg

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