Als Kind erlebte Dietrich Mühlberg das Kriegsende in Berlin; eine sowjetische Flak stand im Garten der Eltern.
Später wurde er wegen moralischer Verfehlung aus der FDJ ausgeschlossen; er hatte eigenmächtig eine Klassenfahrt verlängert.
Einen Studienplatz Germanistik bekam er nicht; der Studiengang war „wegen Überfüllung“ geschlossen.
Bei der Philosophie mangelte es hingegen an Bewerbern; dieses Studium führte Dietrich Mühlberg auf seinen Weg, der ihn zum wichtigsten Kulturtheoretiker der DDR machen sollte.
An der Humboldt-Universität baute er den Studiengang Kulturwissenschaft und die Sektion Kulturtheorie/Ästhetik mit auf; er verteidigte sie später gegen alle Anfeindungen (bis hin zur Fast-Auflösung um 1985). Seine fundierte Ausbildung der Studenten prägte Generationen; elastisches Denken und plurale Theorie wirkten grundlegend.
Mit der „Kulturinitiative 89“ formierte er nach dem Ende der DDR ein Netzwerk kulturwissenschaftlich Forschender; wirksam über eigene Veranstaltungen, ein Internetportal und -Journal.
Bis heute ist Dietrich Mühlberg ein gefragter Referent, Ratgeber, Moderator und Kritiker.
Das Gespräch mit Herrn Mühlberg fand in seiner Wohnung am 17. Januar 2018 sowie am 03. Mai 2019 statt und hat eine Gesamtlänge von 4:31:45h.
Sehen Sie hier die beiden Teile des Gespräches mit Dietrich Mühlberg:
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