Bernd Gehrke

Der 1950 geborene Bernd Gehrke wuchs im Berliner Arbeitermilieu des
Prenzlauer Bergs auf. Die DDR sah man als Provisorium, die kulturelle Orientierung
war eher westlich, die politische eher sozialdemokratisch. Bernd
Gehrke erlebte relativ früh Polizeigewalt im Rahmen der Beat-Proteste Mitte
der sechziger Jahre. Seine Oppositionshaltung hielt ihn dennoch nicht von
sozialistischen Idealen ab. Er studierte, auch vor diesem Hintergrund,
Ökonomie. Wegen Bildung einer staatsfeindlichen Gruppe wurde er als
Heizer in die Produktion geschickt, später ins Berliner Möbelkombinat. Hier
konnte er durch Einblick in die realen Prozesse der Wirtschaft sein Verständnis
darüber vertiefen, was in der DDR-Ökonomie schief lief. Gründungen
oppositioneller Zirkel folgten, wobei es ihm auch immer um die Vernetzung
nicht nur der DDR-Opposition, sondern auch um die mit West- und Osteuropa
ging.
In der „Wendezeit“ gehörte er zu den Gründern der „Vereinigten Linken“
(VL). Weitere Etappen waren die „Initiative kritische Gewerkschaftsarbeit
(IKG)“, die Betriebsräte-Initiative im Zuge der Treuhand-Tätigkeit, sowie die
Beratertätigkeit für die Berliner Abgeordneten des „Neuen Forum“.
Bernd Gehrke ist heute als Teamer und Referent in der Politischen Bildungsarbeit
tätig und bearbeitet dabei eine breite Palette von Themen, u.a. die
Geschichte der DDR-Opposition.

Wir danken Bernd Gehrke herzlich für dieses Gespräch!

Dieses Videointerview wurde am 28./30. Juni 2017 aufgezeichnet und hat eine Länge von 04:09:00 h.

Sehen sie hier das gesamte Gespräch mti Herrn Gehrke


nächstes Interview mit: Erhard Geissler

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